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Savoir Vivre

Von Barbara Maey | 2. Juni 2021

Jetzt ist sie da, die Rosé-Saison! Natürlich kann man Rosé das ganze Jahr trinken, aber ein zartfruchtiger Rosé mit einer knackigen Säure ist ein besonderer Genuss an warmen, sonnigen Tagen. Und irgendwie steckt doch in einem Glas gutem Rosé auch ein Lebensgefühl: gemütliches Beisammensein unter dem Blätterdach eines grossen Baumes, ein Apéro auf der sonnigen Terrasse: Savoir-vivre!

Rosé wird aus Rotweintrauben gemacht, von deren Schalen er die rosa Farbe hat. Aber wie beim Weisswein wird nur der Saft vergoren. Es gibt drei Verfahren: beim Saignée-Verfahren werden die Trauben nur angequetscht und der ausblutende Saft wird aufgefangen (daher der Name) oder ein Teil des Saftes (10 – 20 %) wird aus dem Tank abgezogen und fermentiert. Aus dem im Tank verbleibenden Rest entsteht ein kräftigerer Rotwein.

Bei der Direktpressung werden die Beeren gleich nach dem Entrappen langsam ausgepresst, dabei wird etwas Farbstoff aus den Schalen gelöst und der Most wird zart rosa.

Bei der Mazeration schliesslich wird anfangs verfahren wie beim Rotwein: nach dem Quetschen der Trauben folgt eine Maischestandzeit, das heisst der Most bleibt mit den Schalen und Kernen liegen und extrahiert Aromen, Farb- und Gerbstoffe. Beim Rotwein dauert das einige Tage bis einige Wochen, beim Rosé einige Minuten bis einige Stunden. Die Gärung erfolgt nach dem Abpressen, während der Rotwein auf der Maische fermentiert.

Das Mischen von Rot- und Weisswein ist in Europa nur in zwei Fällen erlaubt: bei der Herstellung von Champagner und beim Schillerwein, der beispielsweise im Bündnerland gemacht wird. Beim Schiller müssen die roten und die weissen Trauben in der gleichen Parzelle wachsen, zusammen geerntet und zu Wein verarbeitet werden.

Rosé ist ein guter Essbegleiter: zu einem Apéro riche etwa passt er hervorragend. Ebenso zu fetthaltigen Speisen wie Salami oder Rohschinken, zu nicht allzu rezenten Käsespeisen, Salaten, hellem Fleisch, Geflügel, ja auch zu einer Brartwurst vom Grill oder einem Wiener Schnitzel, zu grünem Spargel… so kommen Sie durch den Sommer!

Zur Autorin

Im Wein soll die Wahrheit liegen, sagten die Römer. Und die ist bekanntlich subjektiv – genauso wie Wein letztlich Geschmackssache ist. Barbara Maey bloggt als La Terroiriste über ihre Wahrheiten und Lieblingsweine, aber auch über Anbaumethoden und den gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol. Viel Spass bei der Lektüre!


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